Gleiches Recht für alle!
Ausschuss fordert gleiches Recht für alle
Streit um Zuschuss für Strom und Gas
Die Verwaltung lehnt eine Unterstützung in Nutteln ab. Die künftigen Unterhaltungskosten in Cappeln würden aber übernommen, kritisieren die Ausschussmitglieder
Zu einer lebhaften Diskussion führte ein beantragter Zuschuss für die Unterhaltung des Schützen- und Dörphuses in Nutteln in der Sitzung des Cappelner Fachausschusses für Familie, Jugend und Sport. „Ich war fassungslos, als ich die Vorlage gelesen habe“, meinte Ulla Niemeyer (CDU) und bezog sich dabei auf den Beschlussvorschlag, den die Gemeindeverwaltung gemacht hatte. Dort wurde nämlich die Ablehnung empfohlen.Konkret geht es um einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 2900 Euro für die Energiekosten sowie für die Versicherungen. Die Haltung der Gemeinde erklärte Bürgermeister Marcus Brinkmann, der sich in verschiedenen Kommunen umgehört hatte, wie dort verfahren wird. In den von ihm aufgelisteten Städten und Gemeinden seien die laufenden Kosten Angelegenheit der Betreiber solcher Dorfgemeinschaftshäuser. Als Ablehnungsgrund wurde zudem angeführt, dass es sich bei der Dorfgemeinschaft gar nicht um einen Verein handele und man zudem einen hohen Betrag zur Sanierung des Schützen- und Dörphuses beigetragen hätte. Die Fördersumme und der nun beantragte Unterhaltszuschuss seien zwei verschiedene Paar Schuhe, machte Niemeyer deutlich. Außerdem werde in Cappeln ein Dorfgemeinschaftshaus geplant, das allen Vereinen und Gruppen kostenlos zur Verfügung stehe. Dann müsse man mit dem gleichen Maßstab messen. Niemeyer: „Ich fordere eine Gleichberechtigung.“ Die müsse für Nutteln und später auch Cappeln sowie Schwichteler gelten. Die Ratsfrau wurde noch deutlicher: Es macht den Eindruck, dass Cappeln ein Erster-Klasse-Dorfgemeinschaftshaus wird und die anderen zweiter Klasse. Da werden Orte gegeneinander ausgespielt. Das darf nicht passieren.“ Dass man in Nutteln keinen Verein habe, könne nicht das Problem sein. „Wir leben vom Ehrenamt. Da brauchen wir keine weitere Bürokratie.“ Paul Wilken (CDU) wusste, dass solche Beträge in anderen Gemeinden von der Kommune getragen werden. „Wenn die Dorfgemeinschaft gefördert werden soll, dann sollte auch gezahlt werden. Der Betrag ist nicht übertrieben.“ Für die Unterstützung sprach sich auch Daniel Willenborg (UWG) aus, der aber auf den im Januar 2017 beschlossenen Antrag verwies. Dieser wurde unter der Bedingung genehmigt, dass die Unterhaltung gewährleistet sei.Christian Fredeweß (UWG) erinnerte an das erhebliche Engagement, das sich in Nutteln und Tegelrieden entwickelt hat, um das „Schützen- und Dörphus“ zu bauen. 84000 Euro seien aufgebracht worden, um den erforderlichen Eigenanteil zum Projekt, das mit Mitteln der Dorferneuerung realisiert wurde, zu leisten.Mit einem abgeänderten Antrag, den Sandra Dieckmann-Ovelgönne (CDU) ins Spiel brachte, wurde die Diskussion beendet. Nach einstimmiger Empfehlung soll die Dorfgemeinschaft aufgerundet 3000 Euro bekommen und es sollen Förderrichtlinien für Dorfgemeinschaftshäuser aufgestellt werden.
Die Verwaltung lehnt eine Unterstützung in Nutteln ab. Die künftigen Unterhaltungskosten in Cappeln würden aber übernommen, kritisieren die Ausschussmitglieder.
Quelle: Münsterländische Tageszeitung vom 09.10.2020