Interview mit Thomas Vorwerk von der MT zum Thema DGH/Rathaus (siehe MT Bericht 17.03.2021)

17. März 2021

Die genannten Kosten der vergangenen Wochen und Monate schwanken stark, bewegen sich aber deutlich über dem Haushaltsansatz 2021 von 2,5 Millionen Euro. Hätte man den Haushalt nicht in seiner ursprünglichen Form belassen können und trotzdem noch den Daumen auf den Gesamtkosten gehabt?

In der Ratssitzung haben alle Fraktionen meine Ausführungen zu den verwirrenden und verschiedensten Berechnungen der Gesamtkosten unterstützt. Alle Fraktionen haben darauf hingewiesen, dass die aktuell diskutierten Kosten überprüft werden müssen und es zu Kosteneinsparungen kommen muss. Jeder Bauherr will zu Beginn einer Baumaßnahme wissen, wohin die Reise geht. Anzufangen und während der Baumaßnahme noch zu überprüfen wo und ob ich Einsparungen vornehmen kann, ist nach unserer Einschätzung fahrlässig.

Innerhalb welcher Frist möchte die CDU verlässliche Zahlen haben?

Wir setzen dem Bürgermeister keine Frist, hoffen aber dass er zeitnah zu Gesprächen einlädt. Unser Ziel ist es weiterhin im Herbst diesen Jahres mit den ersten Baumaßnahmen zu beginnen. Dies haben wir ausdrücklich auf der Ratssitzung betont.

Die Preisspanne der Kalkulationen ist hoch und bewegt sich nach Deiner Aussage zwischen 6,9 und 9,2 Millionen Euro. Wie soll das nach Deiner Aussage geschwundene Vertrauen in eine Berechnung wieder aufgebaut werden? Welchen Zahlen will man am Ende Glauben schenken?

Wir wissen, dass ein solches BVH nicht auf den letzten Euro zu berechnen ist und dass man aktuell mit Preissteigerungen zu rechnen hat. Das aber innerhalb von 2 Wochen, der Architekt seine vorher mit Nachdruck getroffene Aussage bzgl. des Regionalfaktors revidiert um niedrigere Kosten auszuweisen, hat sicher nicht zur Vertrauensbildung beigetragen. Wir wollen wissen, was wir für unser Geld bekommen! Im Fokus der Baumaßnahme stand und steht ein Dorfgemeinschaftshaus mit Rathaus. Es ist dringend erforderlich, dass auch der Arbeitskreis Dorfentwicklung wieder in die aktuellen Planungen einbezogen und informiert wird. Seit einem Jahr hat dieser nicht mehr getagt.

Es wird kritisiert, dass die Politik bei den Entscheidungen nicht mehr mitgenommen wird. Die Streichung des Teilkellers und der Trennwände seien eigenmächtig durch Verwaltung oder Bürgermeister gestrichen worden. Welche Entscheidungen sollen von wem getroffen werden?

Die Sinnhaftigkeit von baulichen Veränderungen, wie das Streichen des Kellers oder der Trennwände aus Kostengründen oder das Errichten eines separaten Nebengebäudes für die Lüftungstechnik gehören im Vorfeld besprochen. Dies kann man uns nicht nebenbei mitteilen. Es muss über einen Bauausschuss nachgedacht werden und auch die Frage eines Bewohners auf der Ratssitzung nach einem Projektmanager, muss durch den Rat geklärt werden.

In der Haushaltsrede wurde ausdrücklich betonte, dass die CDU zu den Plänen der Dorfentwicklung, zum Standort und zum Bau eines neuen Rathauses/Dorfgemeinschaftshaus steht. Zu den jetzigen Ausführungsplanungen und Kostenberechnungen gibt es ein „Nein“. Ist es denkbar, dass der gesamte Entwurf von Rathaus- und Dorfgemeinschaftshaus von der CDU verworfen wird, um ein funktionales Gebäude ohne Schnörkel zu realisieren?

Wir als CDU-Fraktion haben uns immer zur Dorfentwicklung bekannt und diese vorangetrieben. Wir haben einen Architektenwettbewerb gefordert um ein modernes, zukunftsfähiges Gebäude für die Mitarbeiter des Rathauses aber auch für die gesamte Dorfgemeinschaft zu bekommen. Schnörkel und andere teure „Nettigkeiten“ sind aktuell auch nicht vorgesehen. Wir werden unsere Entscheidung nicht von dem letzten Euro abhängig machen, aber es muss uns schon noch begründet werden. Kosteneinsparungen sind unumgänglich, damit auch finanzielle Mittel wie z. B. für den Bau einer Turnhalle zeitnah zur Verfügung stehen.

Bzgl. der durch den Bürgermeister aufgeworfenen Rechtmäßigkeit unseres Beschlusses, möchte ich Dir mitteilen, dass auch wir vom Bürgermeister bis jetzt keine abschließende Auskunft erhalten haben. Man sei noch in der Prüfung!? Auch wir haben uns im Nachgang zur Sitzung noch an verschiedenen Stellen informiert und umgehend die Information erhalten, dass man keine rechtlichen Bedenken sieht und der Rat die Etathoheit hat und man natürlich Positionen ergänzen oder streichen kann.

 

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