Pressemitteilug der CDU-Fraktion Cappeln
CDU-Fraktion äußert sich zur aktuellen Diskussion- alle wollen den Ort voranbringen, Dorfgemeinschaftshaus steht nicht zur Diskussion
Cappeln: Unser aller Ziel ist und bleibt ein Rathaus mit Dorfgemeinschaftshaus.
Aufgrund der Diskussionen, besonders in den letzten Tagen in den sozialen Medien, und den teilweise damit verbundenen Falschmeldungen möchten wir als CDU-Fraktion der Gemeinde Cappeln unsere Sichtweise darstellen.
Mittlerweile sind wir fest davon überzeugt, dass die Umsetzung des Siegerentwurfes des Architektenwettbewerbes NICHT die bestmögliche Lösung ist.
Warum hat die CDU-Fraktion den Antrag am 10.01.2022 gestellt?
Die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Cappeln Ula Niemeyer und die Mitglieder der Fraktion treffen hierzu folgende Aussage:
„Das Ziel der CDU-Fraktion der Gemeinde Cappeln ist natürlich nach wie vor die Belebung der Ortsmitte von Cappeln durch ein Rathaus/Dorfgemeinschaftshaus, sowie durch Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistungen. Die emotionale Diskussion ohne die Berücksichtigung von Kosten zu führen, halten wir für falsch. Wir sehen die extremen Kosten für das Rathaus/Dorfgemeinschaftshaus, sehen aber auch im Gegenzug was Cappeln noch braucht.
Eine neue Turnhalle/Mehrzweckhalle braucht die Gemeinde dringend. Ebenso liegt uns die Feuerwehr am Herzen. Wir möchten auch weiterhin alles tun, damit unsere Feuerwehrleute bestmöglich ihre ehrenamtliche Arbeit für die Gemeinde Cappeln und ihre Bürger und Bürgerinnen leisten können.
Wir haben in Cappeln viele Baustellen (Radwegebau, Sanierung der Grund- und Oberschule Cappeln, Gemeindestraßensanierung, Kauf von potenziellen Gewerbeflächen, (damit unsere Wirtschaft in Cappeln endlich angekurbelt wird). Dies sind nur einige Projekte, die aber alle noch viel Geld in den nächsten Jahren kosten werden.
Deswegen versuchen wir, die Kosten für das Rathaus/Dorfgemeinschaftshaus in einem verträglichen Rahmen zu halten, um auch diese Projekte zeitnah umsetzen zu können. Keiner stellt das Projekt Rathaus/Dorfgemeinschaftshaus in Frage, ganz im Gegenteil, aber keiner will auf die neue, dringend benötigte Turnhalle weitere fünf Jahre warten. Mit den Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Cappeln müssen wir sorgsam und mit Weitblick umgehen, zum Wohle aller.
Die CDU-Fraktion der Gemeinde Cappeln ist nicht davon überzeugt, dass der Siegerentwurf zu den von der Verwaltung vorgestellten Kosten realisiert werden kann.
Im Januar 2020 wurden die Kosten für den Bau eines Rathauses mit Dorfgemeinschaftshaus in Höhe von 6,86 Mio. Euro inklusive Sicherheitszuschlag von 20% dem Rat vorgestellt.
Im Februar 2021 legten die Architekten des Siegerentwurfes zum ersten Mal ihre eigene detaillierte Kostenberechnung vor: 9.02 Mio. Euro ohne 20 % Sicherheitszuschlag. Sie betonten, dass dies die Preise von 2020 wären. Für die Jahre 2021 und 2022 gingen sie von Kostensteigerungen von je 5% aus, die aber aus ihrer Sicht auch deutlich anders ausfallen könnten. Diese Kostensteigerungen seien entsprechend zu addieren. Es handele sich bei 9,02 Mio. Euro um realistische Preise von 2020, bei denen ein regionaler Preisnachlass nicht gesehen wird (Regionalfaktor). Grundsätzlich sollte jedem klar sein, dass der planende Architekt selbst sicherlich am besten die Kosten für seinen Plan ermitteln kann.
Bei allen Ratsmitgliedern sorgte diese Kostenkalkulation für großes Entsetzen.
Einige Tage später wurde von der Verwaltung ein Regionalfaktor von 0,9 vorgestellt, dem der Architekt des Siegerentwurfes nach internen Besprechungen mit der Verwaltung dann zugestimmt habe. So wurden dann die Kosten auf 8.3 Mio. Euro korrigiert. Ein Regionalfaktor kann unserer Überzeugung nach hier, so wie der Architekt des Siegerentwurfes es anfänglich auch selber deutlichst betonte, nicht gelten, da der Architekt aus dem ländlichen Wallenhorst, ca. 60 km von Cappeln entfernt, ansässig ist, und deshalb ja grundsätzlich schon mit den Kosten unserer Region rechnet.
Im Januar 2022 stellte das externe Büro Rotermund wieder seine Baukosten vor. Das Büro geht immer noch von 8.3 Mio. Euro Kosten aus. Es wurden aber nicht die jährlichen, angenommenen 5 %igen Kostensteigerungen, (lt. Architekt des Siegerentwurfes) mit in die Kostenkalkulation eingerechnet. Wenn man diese jeweils 5 % Kostensteigerung ansetzen würde, käme man auf einen Betrag von 9.15 Mio. Euro. Bei der aktuellen Marktpreisentwicklung aber sind die Kostensteigerungen viel höher als 5%, was man täglich in den Medien verfolgen kann.
Darum haben wir auf Basis der Kostenberechnung vom Architekten des Siegerentwurfes von Feb. 2021 (9,02 Mio €) die realistischen Kostensteigerungen, die unter https://bki.de nachzulesen sind, für den Zeitraum von Februar 2021 bis September 2021 addiert. Ebenfalls haben wir die Preissteigerung von September 2021 bis Dezember 2021, die uns das externe Büro Rotermund mitteilte, zu den Kosten dazugerechnet. Somit haben wir einen Kostenstand im Dezember 2021 von 10.96 Mio. Euro.
Da wir realistisch gesehen frühestens im Juli 2022 mit dem Bau beginnen könnten, müssten wird weitere Preissteigerungen mit einkalkulieren, die wir mit 5 % gering geschätzt haben. So kommen wir auf Gesamtkosten von 11.5 Mio. Euro. Von den Gesamtkosten muss man noch die Fördermittel, die die Verwaltung ermittelt hat, abziehen.“